Dill – die Gewürz- und Heilpflanze
Bereichert jeden Garten oder Balkon, mit seinem aromatischen Duft. Dill auch als Gurkenkraut bekannt, ist eine wertvolle Gewürz- und Heilpflanze. Eingelegte Gurken ohne dieses Kraut, ist fast undenkbar. Hier erfährst du alles über die Pflanze mit Tipps zur Verwendung und Anbau.
Dill (Anethum graveolens)
Dill (Anethum graveolens) ist eine einjährige krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Sie erreicht normalerweise eine Größe von 50 bis 75 cm, kann aber auch bis zu 100 cm hoch werden. Die grünen Blätter, auch Kronblätter oder Dillspitzen genannt, sind fein gefiedert und haben einen frischen, leicht bitter-süßlichen Geschmack. Die gelben Blüten und später dann die Samen stecken ebenfalls voller Würze. Sie können zum dekorieren und verfeinern von Speisen verwendet werden.
Verwendung in der Küche
Dill hat ein sehr intensives und charakteristisches Aroma mit leichter bitter-süßen Note. Das Kraut wird in der Küche gerne als Gewürz für verschiedene Gerichte verwendet. Er passt besonders gut zu Fisch, Gurken, Eiergerichten, Suppen und Salaten.
Die Blätter können sowohl frisch, getrocknet oder gefroren verwendet werden.
Die Blüten können als Dekoration auf Speisen auch verzehrt werden.
Die Samen sind ein wertvoller Würzspender mit viel ätherischen Ölen.
Um keine wertvollen Inhaltsstoffe zu verlieren, verzehrt man Dill am besten frisch und roh.
Verwendung in der Medizin
Das Kraut hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Dill hat gleich eine ganze Reihe von gesundheitlichen Wirkungen. Er wirkt verdauungsfördernd, entkrampfend und beruhigend, so auch bei Nervosität. Dill kann bei Verdauungsstörungen wie Blähungen, Magenkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen helfen.
Die enthaltenen Bitterstoffe und ätherische Öle helfen der Verdauung, kurbeln den Stoffwechsel an und tragen zum Fettabbau in der Leber bei. Des weiteren hat das Kraut auch entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften.
Nährstoffe
Dill ist reich an Vitamin C, Kalium und Kalzium. Es enthält auch kleine Mengen an Vitamin A, Vitamin B6 und Eisen.
Anbau und Ernte
Dill ist ein relativ pflegeleichtes Kraut und kann auf dem Balkon, in Freiland oder im Gewächshaus angebaut werden. Er bevorzugt einen sonnigen Standort und einen lockeren, nährstoffreichen Boden. Die Samen sind Lichtkeimer, mit Erde nur soweit bedecken damit die Samen halt haben. Halte die Samen bis zur Keimung, ca. 15 bis 20 Tage feucht. Bis die Pflanze kräftig genug ist, solltest du Unkraut regelmäßig entfernen.
Anbau auf dem Balkon
Wenn du die Pflanze für deinen Balkon kultivieren möchtest, kannst du bereits im März und April im Haus die Samen in den Topf einpflanzen und vorziehen. Bedenke; Die Jungpflanzen vertragen das Umpflanzen nicht besonders gut. Nach der Frostperiode kann der Topf mit den Jungpflanzen auf den Balkon.
Anbau im Beet – Freiland
Die Samen können ab April, bei uns im Hochschwarzwald eher so im Mai, nach der Frostperiode, bis Ende Juli in der Erde ausgesät werden.
Ernte
Die Ernte erfolgt, je nachdem wann die Aussaat war, von Juli bis Ende September. Die Pflanze sollte ca. 25 bis 30 cm bereits erreicht haben. Schneide einfach die frischen Triebe mit den feinen Dillspitzen ab. Wenn die Blüten vollständig ausgebildet sind, kannst du auch diese ernten und als würzige Deko zum mitessen verwenden. Am Schluss kommen die Samen, sie sind zwar klein, oval und flach. Die Samen kannst du ebenfalls zum Würzen von Speisen verwenden.
Lagerung
Du kannst das Würzkraut getrocknet, gefroren, als Kräuterbutter oder in Öl eingelegt, bis zur nächsten Saison, haltbar machen. So kannst du das ganze Jahr über, das feine Aroma des Dills genießen. Dabei solltest du darauf achten, dass du die frisch geernteten Kräuter, zügig verarbeitest.
Und denke daran, Küchenkräuter müssen einzeln, kühl und trocken gelagert werden. Nachfolgend ein paar gute Möglichkeiten, um das Kraut haltbarer zu machen:
Einfach trocknen
Die Pflanzenteile ernten, sauber machen aber nicht waschen, in kleine Zweige schneiden, zu kleinen Sträußchen zusammenbinden und kopfüber an einem trockenen Platz aufhängen, dabei direktes Sonnenlicht vermeiden. Ein trockener Dachboden eignet sich super dafür. Nachdem es gut getrocknet ist, so nach ca. 3 Wochen, kannst du das Kraut zerkleinern und in luftdicht verschließbare Gläser abfüllen.
Übrigens: Das trocknen im Backofen, Mikrowelle oder im Dörrautomaten ist von unserer Seite aus, nicht zu empfehlen. Denke an den Stromverbrauch und an die verlorenen Aromen, zu viele ätherischen Öle verflüchtigen sich.
Pflanzenteile einfrieren
Hier bleiben die meisten Nährstoffe erhalten. Im Gefrierbeutel, Gefrierdose oder im Glas mit Schraubverschluss lassen sich alle Pflanzenteile einfrieren und am längsten haltbar machen. Einfach nach der Ernte, das Kraut sauber machen aber nicht waschen, mit einem Messer kleinhacken und in gewünschten Portionen einfrieren.
Tipp: Am besten, den eingefrorenen Dill direkt, gegen Ende der Garzeit, in die Speise zum verfeinern geben.
In Öl einlegen
In kaltgepresstem Olivenöl eingelegt eignet sich das Würzkraut hervorragend zum anmachen von verschiedenen Salaten. Die wichtigen Nährstoffe und das Aroma bleiben im Öl zum größten Teil erhalten. Die Pflanzenteile ernten, sauber machen aber nicht waschen, auf einem Küchenbrett klein hacken, in ein sauberes Glas mit Schraubverschluss füllen und mit Olivenöl auffüllen bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Danach an einem dunklen und kühlen Ort, für mindestens 3 Wochen lagern. Das Aroma braucht Zeit um sich im Öl zu entfalten.
Kräuterbutter machen
Eine gute Möglichkeit für alle die das Aroma auch auf dem Brot haben möchten. Die selbstgemachte Dill-Butter kannst du, in kleinen Portionen, wie z.B. in einer Eiswürfelform einfrieren. Die eingefrorene Kräuterbutter ist so, locker bis zu einem Jahr haltbar und portionierbar.
Nützliche Links
BEWUSST LEBEN Fazit
Dill ist eine vielseitige und beliebte Gartenpflanze. Es ist ein beliebtes Gewürz in der Küche und wird auch in der Medizin und in der Kosmetik verwendet.