Tomaten
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Tomaten: Eine vielseitige und gesunde Frucht

Obwohl sie oft als Gemüsesorte angesehen wird, sind Tomaten botanisch gesehen eine Frucht, genauer gesagt eine Beere. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist eng mit Kartoffeln, Paprika und Auberginen verwandt.

Ursprung und Geschichte der Tomate

Die Tomate (Solanum lycopersicum) stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde bereits von den Azteken und Inkas kultiviert. Spanische Eroberer brachten sie im 16. Jahrhundert nach Europa, wo sie zunächst vor allem als Zierpflanze galt. Erst im 18. Jahrhundert wurde sie in der mediterranen Küche populär und ist heute aus der globalen Ernährung nicht mehr wegzudenken.

Vielfältige Sorten

Es gibt über 10.000 Tomatensorten, die sich in Form, Farbe, Größe und Geschmack unterscheiden. Einige bekannte Sorten sind:

  • Fleischtomaten: Große, saftige Früchte mit festem Fruchtfleisch.
  • Cherrytomaten: Kleine, süße Tomaten, ideal für Snacks und Salate.
  • Romatomaten: Längliche Form, perfekt für Saucen und Suppen.
  • Grüne-Tomaten: Unreife Früchte, die oft eingelegt oder gebraten werden.

Gesundheitsvorteile

Tomatenfrüchte sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Zu den wichtigsten Nährstoffen gehören:

  • Vitamin C: Stärkt das Immunsystem und wirkt antioxidativ.
  • Vitamin A (Beta-Carotin): Unterstützt die Sehkraft und Hautgesundheit.
  • Kalium: Wichtig für den Flüssigkeitshaushalt und die Herzgesundheit.
  • Lycopin: Ein starkes Antioxidans, das das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten wie z.B. Prostatakrebs senken kann.

Tomaten in der Küche

Tomaten sind äußerst vielseitig in der Küche einsetzbar. Sie können roh, gekocht, getrocknet oder als Saft konsumiert werden.

Zu den bekanntesten Gerichten mit Tomaten gehören:

Tomaten mit Mozzarella
Danke an das FeelGood Resort für das Bild.
  • Tomatensalat: Frische Tomaten mit Basilikum, Olivenöl und Mozzarella.
  • Tomatensuppe: Eine klassische, wärmende Speise.
  • Pasta mit Tomatensauce: Eine der beliebtesten Gerichte der Welt.
  • Getrocknete Tomaten: Intensive Aromabombe für Salate und Pasta.

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Anbau und Pflege

Die Früchte sind relativ einfach anzubauen, benötigen aber viel Sonne, evtl. Regenschutz und regelmäßige Bewässerung. Hier sind ein paar wichtige Tipps für den erfolgreichen Anbau:

  • Standort: Sonnig, warm und windgeschützt.
  • Boden: Locker, humusreich und gut durchlässig.
  • Bewässerung: Gleichmäßig feucht halten, aber Staunässe vermeiden.
  • Düngung: Organischer Dünger wie Kompost oder Tomatendünger fördert das Wachstum.
  • Stützen: Rankhilfen verhindern, dass die Pflanzen unter dem Gewicht der Früchte umknicken.

Beim Anbau von Tomaten im Garten ist die richtige Mischkultur entscheidend. Einige Pflanzen fördern das Wachstum der Tomaten und schützen sie vor Schädlingen, während andere eher hinderlich sind.

Gute Nachbarn für Tomaten

Diese Pflanzen unterstützen Tomaten, indem sie Schädlinge fernhalten oder das Bodenklima verbessern:

  • Basilikum – Fördert das Wachstum und hält Schädlinge wie Weiße Fliegenfarn.
  • Petersilie – Stärkt das Aroma der Tomaten und zieht nützliche Insekten an.
  • Knoblauch & Zwiebeln – Wirken gegen Pilzkrankheiten und Blattläuse.
  • Karotten – Lockern den Boden und fördern das Wachstum.
  • Spinat & Salat – Schützt den Boden vor dem Austrocknen und nimmt keine Nährstoffe weg.
  • Bohnen & Erbsen – Binden Stickstoff im Boden und sorgen für eine bessere Nährstoffversorgung.
  • Kapuzinerkresse – Lockt Blattläuse an und hält sie so von den Tomaten fern.
  • Ringelblumen & Tagetes (Studentenblume) – Halten Sie Nematoden (schädliche Bodenwürmer) fern und verbessern Sie den Boden.

Schlechte Nachbarn für Tomaten

Diese Pflanzen behindern das Wachstum von Tomaten oder begünstigen Krankheiten:

  • Kartoffeln – Beide Pflanzen sind anfällig für Krautfäule, die sich schnell verbreiten kann.
  • Gurken – Haben einen hohen Wasserbedarf, was das Risiko von Pilzkrankheiten erhöht.
  • Kohl (z.B. Brokkoli, Blumenkohl, Weißkohl) – Zieht viele Schädlinge an und entzieht dem Boden viele Nährstoffe.
  • Fenchel – Hemmt das Wachstum von Tomaten durch seine Wurzelausscheidungen.
  • Mais – Kann durch seine hohe Wuchsform zu viel Licht nehmen.

Zusätzliche Tipps für gesunden Anbau

  • Nicht jedes Jahr am selben Platz pflanzen – Fruchtwechsel beugt Krankheiten vor.
  • Gleichmäßig gießen – Beugt Blütenendfäule vor und sorgt für saftige Früchte.
  • Mit Mulch arbeiten – Schützt den Boden vor dem Austrocknen und hält die Feuchtigkeit.
  • In Mischkultur anbauen – kann Ertrag und Gesundheit deiner Pflanzen verbessern.

Wie lassen sich Tomaten vermehren?

Tomaten lassen sich auf zwei Hauptwegen vermehren: durch Samen und durch Stecklinge. Beide Methoden haben ihre Vorteile, je nachdem, ob du sortenreine Pflanzen haben oder schneller neue Tomaten ziehen möchtest.

Vermehrung durch Samen

Diese Methode, auch generative Vermehrung genannt, ist ideal, wenn du eine Tomatensorte langfristig erhalten oder weiterzüchten möchtest. Verwende samenfeste Sorten (keine F1-Hybriden), da Hybrid-Tomaten keine stabilen Nachkommen hervorbringen.

  • Wähle eine reife, gesunde Frucht aus einer kräftigen Pflanze.
  • Schneide die Tomate auf und kratze die Samen mit einem Löffel heraus.
  • Lege die Samen mit dem umliegenden Fruchtfleisch in ein Glas mit etwas Wasser.
  • Lasse sie 2–3 Tage gären – dabei löst sich die gallertartige Schicht um die Samen.
  • Gieße die Mischung durch ein feines Sieb und spüle die Samen gut ab.
  • Trockne die Samen auf einem Küchentuch (nicht auf Küchenpapier, da sie festkleben).
  • Lagere die getrockneten Samen in einem Papierumschlag an einem kühlen, trockenen Ort.
  • Die Samen bleiben etwa 3–6 Jahre keimfähig.
  • Ab Februar bis April kannst du die Samen in Anzuchterde säen.
  • Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) können die Jungpflanzen ins Freiland.

Vermehrung durch Stecklinge

Diese Methode, auch vegetative Vermehrung genannt, ist besonders praktisch, um schnell neue sortenreine Pflanze zu gewinnen – perfekt, wenn du eine gute Sorte erhalten und die Saison verlängern möchtest.

  • Schneide 10–15 cm lange Seitentriebe (Geiztriebe) von einer gesunden Tomatenpflanze ab.
  • Der ideale Zeitpunkt ist Mai bis Juli.
  • Setze den Steckling in ein Glas mit Wasser oder direkt in feuchte Erde.
  • Stelle das Glas an einen hellen Ort ohne direkte Sonne.
  • Nach etwa 5–10 Tagen bilden sich Wurzeln.
  • Sobald sich kräftige Wurzeln gebildet haben, kannst du den Steckling ins Beet pflanzen.

Tomaten trocknen

Tomaten zu trocknen ist eine großartige Möglichkeit, sie haltbar zu machen und ihr Aroma zu intensivieren.

Es gibt verschiedene Methoden, je nachdem, welche Ausrüstung du hast und wie viel Zeit du investieren möchtest. Wir bevorzugen die Trocknung in der Sonne.

Hier die drei Möglichkeiten des Trocknens:

Tomaten trocknen
Sonnentrocknung – besser für Umwelt & Geldbeutel
  • Trocknen im Backofen (einfach & schnell)
  • Trocknen im Dörrgerät (schonend & effizient)
  • Trocknen in der Sonne (traditionell, energiesparend, aber langsam)

Welche Methode du auch immer wählst – deine selbst getrockneten Tomaten werden um Welten besser schmecken als gekaufte!

Tomaten vorbereiten

Egal welche Methode du wählst, die Vorbereitung ist immer gleich:

Die richtigen Tomaten wählen: Am besten eignen sich fleischige Sorten mit wenig Wassergehalt, z.B. Roma-Tomaten. Kirschtomaten können auch getrocknet werden, brauchen aber länger.

Tomaten schneiden: Große Tomaten in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Roma- oder Eiertomaten der Länge nach halbieren oder vierteln. Cherrytomaten einfach halbieren.

Kerne entfernen (optional): Falls du eine weniger saftige Textur bevorzugst, kannst du die Kerne mit einem Löffel herauskratzen.

Salzen & würzen (optional): Ein wenig Salz entzieht Wasser und intensiviert den Geschmack. Kräuter wie Thymian, Oregano oder Rosmarin geben ein tolles Aroma. Ein paar Tropfen Olivenöl können helfen, den Geschmack abzurunden.

Trocknen in der Sonne

Für uns ist das Trocknen von Tomaten in der Sonne die beste Lösung, weil es die natürlichste, energiesparendste und geschmacksintensivste Methode ist. Die drei wichtigsten Gründe:

  • Maximale Aroma-Entfaltung
  • Nährstoffe bleiben am besten erhalten
  • Absolut umweltfreundlich & kostenlos

So geht´s

  • Die Tomatenstücke möglichst mit der Schnittfläche nach oben auf ein Gitter oder Backblech mit Backpapier legen.
  • An einen sonnigen, trockenen, gut belüfteten Ort stellen.
  • Zum Schutz vor Insekten ein feines Netz oder ein Tuch darüber spannen.
  • Täglich wenden.
  • Nach etwa 3–7 Tagen sollten sie trocken, aber noch leicht biegsam sein.
  • Tipp: Falls die Nächte feucht sind, bringe die Tomaten über Nacht ins Haus.

Lagerung & Haltbarkeit

Damit deine getrockneten Tomaten lange haltbar bleiben, müssen sie komplett trocken, aber noch leicht biegsam sein.

  • Luftdicht in Gläsern mit Schraubdeckel, Vakuumbeuteln oder Zip-Beuteln aufbewahren. An einem kühlen, dunklen und trockenen Ort lagern. Haltbarkeit: bis zu 1 Jahr.
  • In Öl einlegen (für extra Geschmack). Die getrockneten Tomaten in ein Glas schichten. Mit Olivenöl und Kräutern (Knoblauch, Thymian, Rosmarin) bedecken. So halten sie im Kühlschrank mehrere Monate.

Fazit zu Tomaten

Die Tomate ist eine der vielseitigsten und gesündesten Früchte überhaupt. Ob als Snack, im Salat, in der Sauce oder als Hauptbestandteil eines Gerichts – sie bereichert jede Küche und liefert wertvolle Nährstoffe. Ihr einfacher Anbau macht sie zudem zu einer idealen Pflanze für den eigenen Garten oder den Balkon.