PFAS: Chemische Risiken – entwickelt um zu bleiben
Das solltest du wissen. Aufgrund ihrer besonderen technischen Eigenschaften werden PFAS-Stoffe in Lebensmitteln, Kosmetik, Textilien und sehr sehr vielen weiteren Produkten des täglichen bedarfs eingesetzt. Nicht umsonst haben sie den Beinahmen: Ewigkeits-Chemikalien.
Was sind PFAS?
Mit mehr als 4700 chemischen Stoffen sind per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) eine Gruppe von künstlich hergestellten und in großem Maßstab eingesetzten Chemikalien, die sich im Laufe der Zeit im menschlichen Gewebe und in der Umwelt anreichern. Sie sind unter der Bezeichnung „langlebige“ bzw. „persistente“ Chemikalien bekannt, da sie in unserer Umwelt und in unserem Körper äußerst lange nachweisbar sind. Quelle: European Environment Agency (EEA)
Wo ist PFAS überall drin?
PFAS sind sehr wasser- und fettabweisend und werden daher in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, darunter:
- Beschichtungen: z.B. für Bratpfannen, Einwegverpackungen, Kleidung und Teppiche.
- Feuerschutzmittel: z.B. in Löschschaum und Textilien.
- Industriechemikalien: z.B. in Schmiermitteln und Antihaftmitteln.
- Haushaltsprodukte, z.B. in Backpapier und Mikrowellenbehältern.
- Kosmetika: z.B. in Wimperntusche, Make-up und Lippenstiften.
Gesundheitlichen Auswirkungen
PFAS sind sehr langlebig und können sich in der Umwelt und im menschlichen Körper anreichern. Sie können über die Nahrung, die Luft und das Wasser in den Körper gelangen. Sie können zu gesundheitlichen Risiken führen.
Studien haben gezeigt, dass die gesundheits- und umweltschädliche Stoffe mit einer Reihe von Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht werden können, darunter:
- Leberschäden
- Schilddrüsenerkrankungen
- Fettleibigkeit
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Krebs
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Regulierung
Die Verwendung von PFAS-Chemikalien wird in einigen Ländern reguliert. In der Europäischen Union sind einige dieser Chemikalien, darunter PFOA und PFOS, seit 2006 verboten. In Deutschland ist die Verwendung von PFAS in bestimmten Produkten, wie z.B. in Bratpfannen, seit 2022 verboten.
Risikominderung
Um das Risiko gegenüber gesundheits- und umweltschädlichen Stoffen zu verringern, können folgende Maßnahmen getroffen werden:
- Vermeide den Kontakt mit Produkten, die PFAS enthalten.
- Kaufe Lebensmittel mit Verpackungen aus Glas, Keramik oder Metall.
- Wasche Obst und Gemüse gründlich vor dem Verzehr.
- Koche Lebensmittelab, bevor du sie essen tust.
- Verwende Wasserfilter, um möglichst viel Schadstoffe aus dem Trinkwasser zu entfernen.
- Meide Kosmetika mit den Inhaltsstoffen „Fluor“ oder „PTFE“.
- Bei Kleidung und Schuhen achte auf die Hinweise „fluorfrei“, „frei von PFC“ oder „ohne PFAS“.
Wie erkenne ich
Verbraucher können oft gar nicht wissen, welche Produkte welche Schadstoffe verwenden. Du kannst z.B. mit der kostenlosen ToxFox-App vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). Auch das Gütesiegel „Blauer Engel“ ist ein Hinweis darauf, dass wenig Schadstoffe erhalten sind.
BEWUSST LEBEN Fazit
Tag für Tag kommen wir mit gefährlichen Schadstoffen in Kontakt, deren Folgen für unseren Körper und die Umwelt noch gar nicht absehbar sind. Wenn wir bewusster und achtsamer damit umgehen können wir die Risiken mindern.