Krankenhausreform 2024: Was ist der Plan?
Was wird sich ändern? Welche wichtige Eckpunkte sollen verbessert werden? Was ändert sich für Patienten? In diesem Beitrag, für jeden leicht verständlich erklärt, gehen wir der umstrittenen und vom Bundeskabinett am 15. Mai 2024 beschlossenen Krankenhausreform 2024 (KHVVG) nach.
Warum die Krankenhausreform 2024
Die Krankenhausreform 2024 zielt auf eine grundlegende Neugestaltung der Krankenhausversorgung in Deutschland ab. Das Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Krankenhaus und zur Reform der Vergütungsstrukturen – Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (Kurz: KHVVG) will die Qualität der Patientenversorgung im Krankenhaus verbessern und die Finanzierung fairer gestalten.
Mehr Geld für bessere Krankenhäuser
Krankenhäuser bekommen künftig mehr Geld für die Pflege ihrer Patienten. Das soll die Qualität der Pflege verbessern und den Fachkräftemangel bekämpfen. Krankenhäuser, die besonders gut arbeiten, sollen zusätzlich Geld bekommen. So soll es sich lohnen, in die Qualität zu investieren. Für die Digitalisierung der Krankenhäuser wird es ebenfalls mehr Geld geben. So sollen zum Beispiel elektronische Patientenakten schneller und einfacher eingeführt werden können.
Weniger Bürokratie für Ärzte und Pfleger
Die Dokumentationspflichten für Ärzte und Pfleger sollen vereinfacht werden. So haben sie mehr Zeit für die Patienten. Es soll weniger unnötige Kontrollen und Prüfungen in Krankenhäusern geben. Krankenhäuser sollen sich stärker auf die Versorgung der Patienten konzentrieren können und weniger auf Verwaltungsaufgaben.
Bessere Notfallversorgung
In Deutschland soll es künftig überall gleich gute Notfallversorgung geben. Dafür werden neue Qualitätsstandards eingeführt. Notfallzentren müssen besser ausgestattet sein und mehr Personal haben. Die Wartezeiten in der Notaufnahme sollen verkürzt werden.
Planbare Operationen schneller möglich
Die Wartezeiten für planbare Operationen sollen verkürzt werden. Dafür wird es eine neue Terminvergabestelle geben. Patienten sollen besser über ihre Behandlungsmöglichkeiten informiert werden. Krankenhäuser müssen ihre Kapazitäten besser planen und freie Betten online anzeigen.
Sektorenübergreifende Versorgung
Krankenhäuser sollen enger mit niedergelassenen Ärzten, Pflegeeinrichtungen und anderen Anbietern im Gesundheitswesen zusammenarbeiten. So sollen die Patienten eine bessere und lückenlose Versorgung erhalten. Es soll zum Beispiel gemeinsame Sprechstunden geben und einfacher sein, Termine bei Fachärzten zu bekommen.
Krankenhausreform 2024 verspricht Investitionen
Ein Transformationsfonds für die Zukunft mit vier Milliarden Euro steht bereit, um Krankenhäuser bei der Modernisierung zu unterstützen. In die Digitalisierung und Forschung wird ebenfalls investiert.
Was bedeutet das für dich?
- Du als Patient sollst im Krankenhaus besser und schneller behandelt werden.
- Die Krankenhäuser sollen besser ausgestattet sein und mehr Personal haben.
- Du sollst als Patient mehr Mitspracherechte bei deiner Behandlung bekommen.
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Gut zu wissen
Das KHVVG ist noch nicht in Kraft getreten. Es muss noch vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Es ist also möglich, dass sich an dem Gesetz noch etwas ändert. Das KHVVG ist ein komplexes Gesetz mit vielen Einzelregelungen. Diese Übersicht kann daher nur einen allgemeinen Überblick geben.
Was genau für dich als Patient wichtig sein wird, erfährst du am besten bei deiner Krankenkasse oder auf der Seite vom Bundesministerium für Gesundheit unter Krankenhausreform.
Kritik an der Krankenhausreform 2024
Die Krankenhausreform 2024 schlägt große Wellen, Krankenhaus- und Ärzteverbände, Hebammenverband, Krankenkassen sowie parteiübergreifender Widerstand kann die Krankenhausreform 2024 in dieser Form zum kippen bringen. Sie bemängeln unter anderem, dass die Vorgaben zu komplex und bürokratisch seien und die Finanzierung der Krankenhäuser weiterhin nicht gesichert sei.
Unsere Meinung
Die umstrittene Reform vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), falls sie die nächsten Hürden besteht (Bundestag und Bundesrat), wird erst mal sehr viel Geld kosten, die vier Milliarden Euro werden vermutlich nicht reichen. Alleine das Gesetz umzusetzen wird enorme Summen verschlingen und die Finanzierung steht noch im Raum – da sich Bund und Länder darüber streiten.
Durch das komplexe Gesetz mit vielen, teilweise unverständlichen Einzelregelungen wird die Bürokratie weiter zunehmen, Wartezeiten werden sich verlängern und Patienten werden nicht spürbar davon profitieren. Verunsicherung auf allen Seiten ist vorprogrammiert, so wie mit der 2021 eingeführten elektronische Patientenakte, die nach wie vor nicht reibungslos funktioniert.
Man bekommt immer mehr das Gefühl, dass neue Gesetze und Änderungen um jeden Preis eingeführt werden, ohne sich wirklich über die Folgen intensiv Gedanken gemacht zu machen. Hauptsache die jeweilige Regierung hat ihren Willen. So reguliert sich Deutschland kaputt.
Wir bleiben für dich am Ball.