Nahrungsergänzungsmittel
Sieht so dein Essen aus?
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Nahrungsergänzungsmittel: Das solltest du unbedingt wissen

Sie versprechen, uns gesünder, schöner und leistungsfähiger zu machen aber nicht immer kennen wir alle Fakten. Nahrungsergänzungsmittel (auch als NEM abgekürzt) sind in aller Munde. Doch sind sie wirklich so sinnvoll, wie sie behaupten? Das musst du gelesen haben, wir klären hier auf.

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

Es sind industriell hergestellte Lebensmittel, die dazu bestimmt sind, die normale Ernährung zu ergänzen. Sie enthalten Stoffe, die auch in einer normalen Ernährung vorkommen, allerdings in konzentrierter Form.

Nahrungsergänzungsmittel sind in Form von Tabletten, Kapseln, Pulver oder Flüssigkeiten erhältlich. Sie enthalten Nährstoffe und/oder sonstige Stoffe mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung. Zu den NEM gehören unter anderem:

  • Vitamine und Mineralstoffe
  • Aminosäuren
  • Spurenelemente
  • Fettsäuren
  • Kräuterextrakte
  • und andere Wirkstoffe

Der NEM-Markt

Man kann sie in Drogeriemärkten, Lebensmitteleinzelhandel, Apotheken und Versandapotheken kaufen, ein Milliardengeschäft für die Hersteller. 2018 waren es 2,3 Milliarden Euro und 2022 bereits 2,96 Milliarden Euro, Tendenz leicht steigend.

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Ein Ort des Rückzugs, des Heilseins und der Verbundenheit

Die Klassiker unter den NEM sind Vitamine und Mineralstoffe, die zwei Drittel des gesamten NEM-Markts ausmachen. Bei den meistverkauften Vitaminprodukten steht Vitamin C und bei Mineralstoffen Magnesium an der Spitze.

Quellen: https://www.lebensmittelverband.de/ und https://de.statista.com/

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

In manchen Fällen können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, z.B.:

Bei einer ungesunden Ernährung

Wenn du dich nicht gesund ernährst, kann es sein, dass du bestimmte Nährstoffe nicht ausreichend zu dir nimmst. In diesem Fall können NEM helfen, einen Nährstoffmangel auszugleichen.

Bei speziellen Ernährungsformen

Wenn du dich vegetarisch, vegan oder glutenfrei ernährst, kann es sein, dass du bestimmte Nährstoffe nicht ausreichend zu dir nimmst. In diesem Fall können Nahrungsergänzungsmittel helfen, einen Nährstoffmangel auszugleichen.

In bestimmten Lebensphasen

In bestimmten Lebensphasen, wie z.B. in der Schwangerschaft, Stillzeit, im Alter oder bei sportlichen Aktivitäten, kann ein erhöhter Bedarf an bestimmten Nährstoffen bestehen. In diesem Fall können Nahrungsergänzungsmittel helfen, den Bedarf zu decken.

Bei bestimmten Erkrankungen

Bei bestimmten Erkrankungen, wie z.B. Osteoporose, Eisenmangelanämie oder Allergien, kann eine Supplementierung bestimmter Nährstoffe sinnvoll sein. In diesem Fall solltest du dich jedoch unbedingt mit deinem Arzt oder Apotheker beraten.

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel nicht sinnvoll?

In der Regel sind Nahrungsergänzungsmittel nicht sinnvoll, wenn du dich gesund und ausgewogen ernährst. Eine gesunde Ernährung enthält alle Nährstoffe, die du für deine Gesundheit benötigst.

Bioverfügbarkeit bei NEMs

Beim Essen geht es ja darum, die natürlichen Nährstoffe besser aus der „Verpackung“ der Pflanze zu bekommen. Bei NEMs ist das Nährstoff-Problem gelöst – er liegt fertig isoliert vor. Aber jetzt kommt der entscheidende Punkt: Die chemische Form des Nährstoffs im Präparat bestimmt, wie gut dein Körper ihn aufnehmen kann.

Lese auch unseren Beitrag: Bioverfügbarkeit: Warum es für deine Zellen wichtig ist

Die „Formel“ ist entscheidend: Organisch vs. Anorganisch

Der größte Unterschied bei der Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen in NEMs liegt in ihrer chemischen Bindung. Es geht darum, an was der Mineralstoff (zum Beispiel Magnesium, Zink oder Eisen) im Präparat gebunden ist.

Die gut verfügbaren Formen (Organisch)

Organisch gebundene Mineralstoffe werden vom Körper oft als „natürlicher“ erkannt und viel besser aufgenommen. Der Grund: Sie sind leichter wasserlöslich und können im Darm effizienter transportiert werden.

Die schlechter verfügbaren Formen (Anorganisch)

Diese Formen sind meist günstiger in der Herstellung, haben aber eine deutlich geringere Bioverfügbarkeit, weil sie schlechter wasserlöslich sind.

Faustregel für Mineralstoffe: Wähle möglichst organische Formen (Citrat, Bisglycinat, Malat), besonders wenn du einen Mangel ausgleichen möchtest.

Die Rolle der Vitamine

Auch bei Vitaminen gibt es riesige Unterschiede in der Bioverfügbarkeit, die von der gewählten Form abhängen:

  • B-Vitamine (aktivierte Formen): Viele B-Vitamine (z.B. B6, B9, B12) müssen im Körper erst in ihre aktive Form umgewandelt werden, bevor sie wirken können. Hochwertige Präparate enthalten oft direkt die aktive (coenzymatische) Form, wie z.B. Methylcobalamin für Vitamin B12. Das ist besonders für Menschen wichtig, bei denen diese Umwandlung im Körper nicht so gut funktioniert.
  • Fettlösliche Vitamine (A, D, E, K): Genau wie beim Essen werden diese Vitamine besser aufgenommen, wenn Fett dabei ist. Hersteller arbeiten hier oft mit liposomalen oder emulgierten Formen. Das bedeutet, der Nährstoff ist in winzige Fettkügelchen (Liposomen) verpackt, was die Aufnahme im Darm stark verbessert, auch wenn du die Kapsel nicht gerade zu einer fettreichen Mahlzeit nimmst.
  • Vitamin E: Achte hier auf das natürliche D-Alpha-Tocopherol und nicht auf die synthetische DL-Form.

Tricks der Hersteller für mehr Bioverfügbarkeit

Gute Hersteller nutzen verschiedene Methoden, um die Aufnahme ihrer Nährstoffe zu optimieren:

  • Liposomale Technologie: Die Kapselung von Nährstoffen in winzigen Fettbläschen (Liposomen), wie oben beschrieben, umgeht Verdauungshürden und schleust den Stoff direkt in die Zellen oder den Blutkreislauf.
  • Synergisten (Verwertungshelfer): Es werden bewusst Stoffe hinzugefügt, die die Aufnahme verbessern.
  • Vitamin C wird oft Eisen-Präparaten beigemischt, um die Eisenaufnahme zu erhöhen.
  • Piperin (aus schwarzem Pfeffer) wird oft Curcumin (aus Kurkuma) oder Coenzym Q10 beigefügt, um die Bioverfügbarkeit dieser ansonsten schwer aufnehmbaren Substanzen zu steigern.
  • Chelatierung: Das Binden von Mineralstoffen an Aminosäuren (wie beim Bisglycinat) macht sie extrem gut bioverfügbar.

Tipp: Beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln ist es also super wichtig, nicht nur auf die Dosis, sondern vor allem auf die Bindungsform zu achten. Günstigere Präparate enthalten oft schlecht verfügbare Oxide, die dein Körper größtenteils wieder ausscheidet.

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Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln

Nahrungsergänzungsmittel können auch Risiken mit sich bringen, z. B.:

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Nahrungsergänzungsmittel können mit Medikamenten interagieren und ihre Wirkung beeinträchtigen. Daher solltest du vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit deinem Arzt oder Apotheker sprechen, wenn du Medikamente einnimmst.

Überdosierung mit Nahrungsergänzungsmittel

MEM können zu einer Überdosierung führen, wenn du sie in zu hohen Dosen einnimmst. Eine Überdosierung kann zu Nebenwirkungen führen, wie z.B.:

  • Magen-Darm-Probleme
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Unruhe
  • Herzrhythmusstörungen

Wichtig: Nebenwirkungen

Nahrungsergänzungsmittel können auch Nebenwirkungen haben, auch wenn du sie in der empfohlenen Dosierung einnimmst. Bei manchen Menschen können NEM allergische Reaktionen hervorrufen.

Sicherer Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln

Wenn du NEM-Produkte einnehmen möchtest, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Sprich mit deinem Arzt oder Apotheker, bevor du Nahrungsergänzungsmittel einnimmst.
  • Wähle ein Produkt, das von einer seriösen Firma stammt und nach den Qualitätsstandards GMP oder ISO produziert wurde.
  • Halte dich an die empfohlene Dosierung.
  • Beobachte deinen Körper und wende dich an deinen Arzt, wenn du Nebenwirkungen bemerkst.

Fazit: Nur in manchen Fällen

Nahrungsergänzungsmittel können in manchen Fällen sinnvoll sein, z.B. bei einer ungesunden Ernährung, bei speziellen Ernährungsformen oder in bestimmten Lebensphasen. In der Regel sind NEM jedoch nicht sinnvoll, wenn du dich gesund und ausgewogen ernährst.