Ballaststoffreiche Ernährung: Das solltest du wissen
Sie beeinflussen unsere Verdauung, unsere Darmentleerung, unser Sättigung und sie sind gute Helfer beim Abnehmen. Warum eine ballaststoffreiche Ernährung für uns so wichtig ist? Das und noch viel mehr kannst du hier nachlesen.
Was sind Ballaststoffe?
Ballaststoffe sind Nährstoffe, die für den menschlichen Körper nicht lebensnotwendig sind. Es sind verschiedene Nahrungsbestandteile, die von körpereigenen Enzymen im Dünndarm, nicht oder nicht vollständig abgebaut werden können. Die Ballaststoffe gelangen so unverdaut oder nicht vollständig verdaut in den Dickdarm. Einfach gesagt: Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenbestandteile.
Jedoch bieten Ballaststoffe eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen. Sie fördern die Verdauung, senken den Cholesterinspiegel, stabilisieren den Blutzuckerspiegel, tragen zu einem Sättigungsgefühl bei und unterstützen die Gewichtsabnahme.
Gibt es unterschiedliche Ballaststoffe?
Ja, es gibt unterschiedliche Ballaststoffe mit unterschiedlichen Funktionen. Diese können unser Wohlbefinden stark beeinflussen. Hier im Detail:
Lösliche Ballaststoffe
Wasserlösliche Ballaststoffe bilden im Darm eine gelartige Substanz, die die Verdauung verlangsamt und den Blutzuckerspiegel stabilisiert. Sie kommen vorwiegend in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Hafer vor.
Fermentierbare Ballaststoffe
Diese Art von Ballaststoffen wird von Darmbakterien fermentiert, was zu einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen führen kann, wie z.B. einer verbesserten Darmgesundheit und einem stärkeren Immunsystem. Fermentierbare Ballaststoffe kommen in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vor.
Unlösliche Ballaststoffe
Wasserunlösliche Ballaststoffe erhöhen die Stuhlmasse und fördern die Darmbewegungen. Sie kommen in Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Nüssen, Samen und Gemüse vor.
Unterschiedliche Funktionen
Für eine optimale Gesundheit ist es wichtig, sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe zu essen. Die meisten Lebensmittel enthalten sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe in unterschiedlichen Anteilen.
- Lösliche Ballaststoffe haben eine weichmachende Wirkung und können Verstopfung vorbeugen.
- Unlösliche Ballaststoffe haben eine quellende Wirkung und können Durchfall vorbeugen.
Warum ist eine ballaststoffreiche Ernährung wichtig?
- Fördert die Verdauung: Ballaststoffe quellen im Darm auf und sorgen so für eine bessere Verdauung. Sie regen die Darmbewegungen an und helfen, Verstopfung vorzubeugen. Sie können auch die Bildung von Hämorrhoiden reduzieren.
- Senkt den Cholesterinspiegel: Ballaststoffe können den Cholesterinspiegel senken, indem sie die Aufnahme von LDL-Cholesterin (schlechtes Cholesterin) im Darm reduzieren. Sie binden im Darm den Cholesterin und verhindern so, dass es ins Blut aufgenommen wird.
- Stabilisiert den Blutzuckerspiegel: Ballaststoffe verlangsamen die Aufnahme von Zucker ins Blut. Dies kann dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und das Risiko von Diabetes Typ 2 zu senken.
- Trägt zu einem Sättigungsgefühl bei: Ballaststoffe quellen im Magen auf und sorgen so für ein Sättigungsgefühl. Ballaststoffe sättigen länger, dies kann helfen, Heißhungerattacken zu vermeiden. Ballaststoffe können so dazu beitragen, dass du weniger Kalorien zu dir nimmst und so Gewicht reduzierst.
Bewusstes Essen ist ein einfacher Weg, deine Ernährung zu verbessern und dein Wohlbefinden zu steigern. Lese hierzu auch unseren Beitrag: Bewusst essen und genießen.
Wie viel Ballaststoffe brauche ich?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Ballaststoffzufuhr von 30 Gramm für erwachsene Männer und 25 Gramm für erwachsene Frauen. Die meisten Menschen nehmen jedoch nur etwa 18 bis 19 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu sich.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): https://www.dge.de/
Referenzmengen im Vergleich
Bitte beachte, die Referenzmengen sind nur Beispiele und decken nicht einen normalen Tagesplan ab.
Lebensmittel | Portionsgröße | Ballaststoffe |
---|---|---|
Kartoffeln gegart | 250 g | 2,8 g |
Brokkoli gedämpft | 150 g | 4,8 g |
Erbsen gegart | 125 g | 11,8 g |
Himbeere roh | 60 g | 2,8 g |
Apfel roh | 125 g | 2,5 g |
Haferflocken | 60 g | 5,8 g |
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Welche Lebensmittel sind ballaststoffreich?
Ballaststoffe kommen fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln und Pilzen vor. Hier die wichtigsten:
- Obst und Gemüse: Besonders ballaststoffreich sind Äpfel, Birnen, Beeren, Karotten, Broccoli und Kartoffeln.
- Vollkornprodukte: Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Haferflocken und brauner Reis sind gute Ballaststoffquellen.
- Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen und Erbsen enthalten viele Ballaststoffe und Proteine.
- Nüsse und Samen: Nüsse, Samen und Kerne sind ebenfalls gute Ballaststofflieferanten.
- Pilze: Gute Lieferanten sind Steinpilze und Pfifferlinge.
Tipps für eine ballaststoffreiche Ernährung:
Wenn du deine Ballaststoffzufuhr erhöhen möchtest, solltest du dies langsam tun, um Blähungen und Bauchschmerzen zu vermeiden. Starte mit kleinen Portionen ballaststoffreicher Lebensmittel und erhöhe die Menge nach und nach.
- Ersetze raffinierte Getreideprodukte wie Weißbrot und weiße Nudeln durch Vollkornprodukte.
- Iss täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse.
- Integriere Hülsenfrüchte in deinen Speiseplan.
- Nasche zwischendurch Nüsse und Samen.
- Trinke ausreichend Wasser, um die Ballaststoffe im Darm quellen zu lassen.
- Gewöhne dich langsam an eine ballaststoffreiche Ernährung.
Schaden zu viel Ballaststoffe?
Die verträgliche Menge ist individuell unterschiedlich. In größeren Mengen kann es kurzfristig zu Blähungen, Bauchschmerzen oder Veränderungen des Stuhlgangs führen.
Fazit
Eine ballaststoffreiche Ernährung ist wichtig für die Gesundheit. Sie kann die Verdauung fördern, den Cholesterinspiegel senken, den Blutzuckerspiegel stabilisieren und die Gewichtsabnahme unterstützen. Achte darauf, täglich ausreichend Ballaststoffe zu dir zu nehmen.